Unser nächstes Ziel war Tanger. Von Rabat aus fuhren wir 4,5 Stunden mit dem Zug in den hohen Norden Marokkos an die Mittelmeerküste. Wir waren neugierig auf das Tor nach Afrika und als Streetart-Fans wollten zudem von dort aus noch einen Ausflug ins rund 50km entfernte Küstenstädtchen Asilah einlegen.
In Tanger herrschen, was Abzocke von Reisenden betrifft, fast „marrakeschke“ Verhältnisse: Nach unserer Ankunft am Hauptbahnhof sollte eine Taxifahrt zur Medina 50 MAD kosten. Darauf hatten wir keine Lust und so liefen wir etwas weiter die Hauptstraße entlang und fanden schließlich einen Taxifahrer, der sein Taximeter einschaltete. Das bedeutete am Ende 7 MAD.
Auf dem Weg zu unserem Riad überquerten wir den Petit Socco, früher ein heißes Pflaster für Drogendealer, der uns gleich durch seine charmanten Häuserfassaden und Cafés auffiel. Weiter ging es durch die schmalen dunklen Gassen der Medina und kurz vor dem Ziel hörten wir die üblichen „Hello-my-friend-there-is-no-hotel“-Rufe. Ja, klar. Drei Sekunden später standen wir auch schon vor der Eingangstür unseres Riads.
Die Gegend um den Petit Socco
Wenig später zogen wir um die Häuser, nochmal vorbei an unserem Lieblingsplatz, dem Petit Socco und schließlich in die Neustadt zum Grand Socco. Dort fanden wir ein Straßenrestaurant und bestellten eine Tajine sowie ein Sandwich mit Pommes.
Die Reste gaben wir den Kätzchen, die schon hungrig unter dem Tisch auf etwas Essbares gewartet hatten. Dann ging es zurück durch die dunklen Gassen. Wir hatten das Gefühl als seien hier eine Menge zwielichtiger Typen unterwegs.
Blick auf die spanische Küste
Am nächsten Morgen genossen wir beim Frühstück auf der Dachterrasse die Aussicht auf das Meer und die weißen Häuser der Medina. Danach fuhren wir nach Asilah.
Nach unserer Rückkehr freuten wir uns wie kleine Kinder, als wir auf einmal in der Neustadt ein Pizza Hut Restaurant entdeckten. Nach 10 Tagen Tajine (in den unterschiedlichsten Variationen und Qualitäten) und Sandwich au fromage avec des pommes frites sehnten sich unsere Geschmacksnerven nach etwas anderem.
Nach der Pizza gingen wir noch zum Strand. Er erstreckt sich in der Breite gefühlte 100 Meter und sieht von weitem aus wie eine kleine Sandwüste. Von dort aus konnten wir die spanische Küste sehen. Es war wohl auch der Uhrzeit geschuldet, dass sich kaum jemand im Mittelmeer aufhielt. Auch wir beließen es dabei, bis zu den Knien ins (kalte) Wasser zu steigen :)
Tangers zerfallene Kasbah
Am nächsten Tag wollten wir nach Chefchaouen weiterreisen und uns blieben am Morgen noch 1.5 Stunden, um die Medina weiter zu erkunden. Wir machten uns auf dem Weg zur Kasbah.
Ganz früh am Morgen waren sowohl die Medina als auch die Kasbah wie ausgestorben, nur hier da und konnten wir ein paar dösende Kätzchen sehen oder ein paar rumlungernde Typen. Leider kann Tangers Kasbah mit der von Essaouira oder Rabat absolut nicht mithalten. Sie wirkt etwas zerfallen und dreckig.
Gegen Mittag brachte uns unser Gastgeber zum Busbahnhof und wir nahmen den CTM-Bus nach Chefchaouen.
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