Die Aussicht auf Streetart-Werke von verschiedenen marokkanischen Künstlern zu bewundern, lockte uns von Tanger nach Asilah. Von unserem Riad in der Nähe des Petit Socco war es nicht weit bis zum Hafen, von dem aus Grands Taxis nach Asilah fahren sollten. Doch von klassischen Sammeltaxis war am Hafen keine Spur. Zwar stehen die typischen Mercedes-Taxis bereit, allerdings darauf aus, für 50 EUR eine private Tour zu fahren und in Asilah auf uns zu warten. Wir lehnten ab und machten uns stattdessen auf dem Weg zum Bahnhof.
Asilah liegt etwa 40 Kilometer südlich von Tanger und die Fahrt dauert je nach Verbindung zwischen 40 bis 60 Minuten. Im Vergleich zum angebotenen Preis von 50 EUR mit dem Grand Taxi ist die Fahrt mit dem Zug (16 MAD pro Nase) die günstigste Möglichkeit nach Asilah zu kommen. Der Bahnhof von Asilah liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums und die Distanz von ca. 3 Kilometer legten wir mit einem Grand Taxi für 10 MAD pro Nase zurück.
Streetart in der Medina von Asilah
Die kleine super saubere Medina ist ein geradezu verschlafener Ort. Mit ihren schneeweißen Häusern, die oft noch einen dunkelblauen Anstrich um den Türrahmen, die Fenster oder das untere Wandviertel bekommen haben, wirkt das Areal wie auf einer griechischen Insel im Mittelmeer. Schön war, dass mit uns nur wenig Reisende in der Medina unterwegs waren und wir die Medina so fast allein erkunden konnten. So blieb genug Zeit, das zu entdecken, weswegen wir herkamen: Streetart.
Auf unserer Reise durch Malaysia hatten wir mit George Town einen Ort gefunden, der uns mit den Streetart-Werken von Ernest Zacharevic komplett verzaubert hatte. Ähnlich wunderbare Streetart hofften wir auch in Asilah vorzufinden. Doch weit gefehlt: Sowohl von der Anzahl als auch von den Motiven kann Asilah nicht mithalten.
Die Wandbilder waren zwar hübsch anzusehen, konnten uns aber nicht in komplette Begeisterung versetzen. Das machte uns aber nichts aus, denn durch die kleinen Gassen zu spazieren und den Jugendlichen dabei zuzusehen, wie sie von der gut 10 Meter hohen Stadtmauer in den türkisfarbenen Atlantik sprangen, war ein schöner Kontrast zu Tanger.
Nach gut 2,5 Stunden hatten wir in der Medina schon alles gesehen und legten noch einen kurzen Stopp am Hafen ein. Danach sollte es für uns zurück nach Tanger gehen. Wir entschieden uns dafür, den Rückweg in einem Grand Taxi zurückzulegen.
Diese warten gut fünf Gehminuten nördlich der Medina in der Nähe eines Parks darauf, Fahrgäste in Empfang zu nehmen. Die Fahrt mit dem Grand Taxi hat den Vorteil, dass die Straße lange Zeit entlang der Atlantikküste führt, während die Bahnstrecke sich ziemlich schnell von dieser entfernt.
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