Dagobas, Ruinen und Mondsteine in Anuradhapura

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anuradhapura

Nach unserem Aufenthalt in Sigiriya, ging es am nächsten Morgen mit unserem eher wortkargen Fahrer Suresh in die antike Königsstadt Anuradhapura. Dort angekommen, gesellte sich Rajan zu uns. Rajan führte uns als unser Guide die nächsten drei Stunden durch die archäologischen Stätten.

Der älteste Baum der Welt: Jaya Sri Maha Bodhi

Über den Haupteingang erreichten wir nach wenigen Metern eines der bedeutendsten Heiligtümer Sri Lankas, den Jaya Sri Maha Bodhi. Der Überlieferung nach ist der heilige Bodhi-Baum ein Ableger jenes nordindischen Bodhi-Baumes, unter dem Siddhartha Gautama, besser bekannt als Buddha, seine Erleuchtung erlangt haben soll. Saghamitta, eine buddhistische Nonne und Tochter des indischen Kaisers Ashoka, soll den Ableger im 3. Jahrhundert v. Chr. nach Sri Lanka gebracht haben.

„Die eindrucksvolle Ruinenstadt Anuradhapura gehört seit 1980 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie beheimatet den ältesten Baum der Welt, riesige Ruinenpaläste, weitläufige Gärten und religiöse Bauten wie Dagobas und Kloster.“

bodhi baum

Der heilige Bodhi-Baum wird von einer hohen Mauer umgeben. Trotz seines Alters ist der Baum sehr klein. Nur ein einzelner, eher dünner Ast ist es letzendlich, aus dem der Baum besteht. Gestützt wird er durch diverse goldene Stangen. Täglich kommen zahllose Pilger zum Sri Maha Bodhi, um ihm mit Opfergaben in Form von Blumen, Speisen und Räucherstäbchen ihre Verehrung zu erweisen. Besonders die Blüten des Kanonenkugelbaums sind bei den Pilgern beliebt. Vielleicht, weil ihr Inneres aussieht wie ein kleiner Stupa.

buddhistische flagge

bluete kanonenkugelbaum

bluete kanonenkugelbaum

Bronzepalast und „Touch-me-not“

Rajan führte uns zum Lohapasada (Bronzepalast), eine Ruine mit 1.600 Säulen, in dem 1.000 Mönche lebten. Etwas abseits des Bronzepalasts zeigte er uns eine tropische Mimosenpflanze. Er nennt sie „Touch-me-not“, da sie bei Berührung ihre Blätter einklappt. Herrlich!

touch me not

Thuparama-Dagoba und Mondsteine

Mit dem Auto fuhren wir weiter zu zwei hübsch gestalteten Wasserbecken (Kuttam Pokuna). Danach bestaunten wir die imposante Thuparama-Dagoba. Sie ist die älteste Dagoba Sri Lankas.

thuparama dagoba

thuparama dagoba

thuparama dagoba

anuradhapura

anuradhapura

Besonders interessant fanden wir die sogenannten Mondsteine. Was ist darunter zu verstehen? Mondsteine sind halbrunde Steine, die mit Ornamenten verziert sind. Sie markieren den Übergang von einem profanen zu einem sakralen Raum. Den Mittelpunkt eines Mondsteins bildet eine Lotusblume. Um diese ranken sich in mehreren Lagen Elefanten, Löwen, Pferde, Pflanzen, Gänse und Flammen. Rajan erklärte uns, dass diese Symbolik den Übergang vom Wiedergeburtenkreislauf (Flammen) zum völligen Erlöschen (Lotusblume) darstellt.

anuradhapura

mondstein

Die Sache mit dem Eintritt in Anuradhapura

Was ihr noch über Anuradhapura wissen müsst, ist der dort verlangte Eintritt. Bis vor wenigen Jahren gab es noch ein „Cultural Triangle-Ticket“, mit dem man neben Anuradhapura auch Sigiriya und Polonnaruwa besuchen konnte. Dieses gibt es seit dem 01.01.2012 nicht mehr.

Im Vergleich zu anderen historischen Stätten ist der Eintrittspreis in Sri Lanka unverhältnismäßig hoch. Für Anuradhapura kostet das Ticket 25 USD. Hier hat es uns geärgert, dass wir im Nachhinein sehen mussten, keine Originaltickets von Rajan erhalten zu haben, sondern bereits verwendete Tickets, die (akkurat) überstempelt worden waren. Wie das passieren konnte? Es kam uns schon merkwürdig vor, dass die Kasse nicht in der Nähe des Parkplatzes sein sollte. Entsprechend ging unser Guide los, die Tickets für uns zu besorgen. Sehr gerne tragen wir unseren (finanziellen) Teil dazu bei, dass wundervolle Orte erhalten bleiben. Das Geld dann allerdings in die Taschen von Privatleuten fließen zu sehen, hat uns sehr gestört – nur leider hatten wir das zu spät bemerkt.

Über Kathleen

Kathleen ist Weltenbummlerin. Schon als Kind hat sie davon geträumt, die Welt zu bereisen. Diesen Traum setzt sie seit Jahren in die Wirklichkeit um und berichtet hier auf dem Reiseblog Travelcats von ihren Erfahrungen und Eindrücken.

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